„Da stand David von der Erde auf und wusch sich und zog sich Kleider an und ging in das Haus des HERRN und betete an. Und als er wieder Heim kam, ließ er sich Speise auftragen und aß.“
David hat große Schuld auf sich geladen. Er hat mit Bathseba Ehebruch begangen und ihren Mann daraufhin umbringen lassen. In diesem Kapitel hält der Prophet Nathan David seine Schuld vor Augen.
David entschuldigt sich nicht und versucht erst gar nicht, sich zu verteidigen. Er weiß, dass er schuldig ist und tut das einzig Richtige in diesem Moment: Er bekennt seine Schuld (2.Samuel 12,13). Nathan spricht David daraufhin die Vergebung Gottes zu. David darf sogar weiter König von Israel ein.
Allerdings zeigt dieses Kapitel auch, dass Sünde Konsequenzen nach sich zieht. Davids Vergehen bleibt nicht folgenlos. Seine Familie wird in Aufruhr geraten und das Kind, das im Ehebruch gezeugt wurde, würde sterben.
Auch hier macht David genau das Richtige: Er wirft sich in Sack und Asche, fastet und ringt Tag und Nacht um das Leben des Kindes. Er ergibt sich nicht seinem Schicksal, sondern wendet sich mit Flehen an den Herrn. Doch Gottes Pläne sind für uns nicht immer einsichtig und der Herr lässt das Kind sterben. Er holt es zu sich.
Als nun David hört, dass das Kind gestorben ist, steht er auf, wäscht und salbt sich, zieht wieder seine königlichen Gewänder an, geht in das Haus des Herrn und betet Gott an. Danach geht er essen.
Wie haben wir das zu verstehen? Ist David so herzlos über den Tod des Kindes? Ist er so gefühlskalt? Nein. David war zu Herzen betrübt über den Tod des Kindes, doch weiß er, dass er die Uhr jetzt nicht mehr zurückdrehen kann. David akzeptiert die Wegführung Gottes.
Die Buße kommt zu einem Ende. Er hat seine Schuld bekannt, er hat um die Aufhebungen der Konsequenzen gerungen und er muss mit den Folgen leben. Und das tut er jetzt auch: Leben. Nach der Buße darf die Vergangenheit in Gottes Händen ruhen. Man darf die Trauer und Niedergeschlagenheit ablegen und die Vergebung annehmen. Man darf sich reinigen, für den neuen Tag bereiten und mit Anbetung in die Gegenwart Gottes kommen. Durch Gnade darf man vor Gott treten und in Seiner Gegenwart neu durchatmen. Man darf wieder essen und zu Kräften kommen. Man darf sich wieder erfreuen und LEBEN.