„Und der Bote…sprach zu ihm (Micha):“Siehe, die Worte der Propheten sind einmütig gut für den König; so lass nun auch dein Wort wie ihr Wort sein und rede Gutes.“
Micha sprach: „So wahr der HERR lebt: Ich will reden was der HERR mir sagen wird.“
Der Prophet Micha wird von den Königen Joschafat und Ahab gebeten, etwas Gutes über ihren geplanten Feldzug gegen die Aramäer zu sagen. Der gottlose König Ahab hatte bereits seine vierhundert „Pseudo-Propheten“ befragt, die ihm daraufhin einen Sieg gegen die Feinde prophezeiten. Joschafat traut diesen falschen Propheten aber nicht, sondern bittet darum Micha, einen gottesfürchtigen Propheten, nach seiner Meinung zu fragen. Dieser Micha antwortete daraufhin, dass er nicht lügen würde und nicht bereit ist, seinem Auftraggeber nach dem Mund zu reden. Er wolle nicht gute Nachrichten verbreiten, um beliebt zu sein, sondern allein das sagen, was Gott ihm offenbaren würde. Am Ende passiert genau das Erwartete: Micha sieht einen anderen Ausgang der Schlacht. Er prophezeit Tod und Niederlage. Als „schlechter Botschafter“ muss er daraufhin Spott und Schläge ertragen.
Ich frage mich, ob ich das sage, was der Herr mir in seinem Wort zeigt, oder ob ich das sage, was meine Zuhörer von mir erwarten? Rede ich die Wahrheit oder gebe ich der Lüge Raum? Verkündige ich mit aller Klarheit Gottes Wort, oder verbreite ich Unwahrheiten? Bin ich bereit, die Schärfen und Kanten von Gottes Wort stehen zu lassen, oder will ich alle Spitzen schleifen? Ich möchte lernen, wie Micha, das zu reden, was Gott mir in seinem Wort zeigt. Egal welche Konsequenzen das für den Hörer oder für mich hat (Epheser 6,18-20).