„Ich aber habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berg Zion.
Kundtun will ich den Ratschluss des HERRN. Er hat mir gesagt:
Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.
Bitte mich, so will ich dir Völker zum Erbe geben und der Welt Enden zum
Eigentum.“
Hier sehen wir eine prophetische Schau auf Jesus, den Sohn Gottes, eingesetzt als König über alle Völker. Er soll den Vater um die Herrschaft über alle Völker bitten, und der Vater wird sie ihm geben.
Wenn man diese Stelle mit der Versuchung Jesu durch den Teufel, in Matthäus 4,8-10, hinzunimmt, stellt man fest, dass es hier wieder um das Angebot der Weltherrschaft geht. Der Versucher bietet Jesus alle Reiche der Welt an, wenn er vor ihm niederknien würde. Wenn man beide Stellen vergleicht, wird Jesus die Herrschaft über alle Welt angeboten. Der Unterschied liegt allein darin, wer ihm die Herrschaft anbietet. Im Matthäus ist es der große Versucher. Hier in den Psalmen ist es der Vater selbst. Es geht also in der Versuchung Jesu nicht darum, ob er überhaupt die Macht erhalten wird, sondern allein durch wen. Jesus konnte sich, in Bezug auf Psalm 2 sicher sein, dass er am Ende die Weltherrschaft erhalten wird, wenn der den Vater darum bitten würde.
Die Frage, die sich daraus stellt ist: Wen bitten wir um Dinge? Wer darf uns beschenken? An wen wenden wir uns mit unserer Bedürftigkeit?
Wir wollen als Kinder Gottes lernen, vertrauensvoll zum himmlischen Vater zu kommen und von ihm, und zwar von ihm allein, alles zu erwarten. So beten wir im „Vater unser“: „Gib uns heute unser täglich Brot“ (Matthäus 6,11). Um das Reich brauchen wir nicht mehr zu beten, denn die Herrschaft über die Welt hat er schon seinem Sohn gegeben: „Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“ Matthäus 6v13