„Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes unseres Heilandes, machte er uns selig – nicht, um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hatten, sondern nach seiner großen Barmherzigkeit – durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im heiligen Geist…“
Wir leben in einer Welt, in der die Sprache verroht, Beleidigungen gang und gäbe sind und Zynismus normal geworden ist. Der politische Diskurs endet inzwischen in Morddrohungen. Das „soziale Netz“ ist zur Spielwiese für Gehässigkeit und Beleidigungen geworden. Auch die Sitten werden rauer, Schiedsrichter werden beschimpft und geschlagen, ehrenamtliche Bürgermeister geben nach Drohungen auf und ganze Stadtteile sind für die Polizei nicht mehr gefahrlos zu betreten.
Wie wohltuend lautet da dieser Tagesvers. Jesus erscheint uns in Freundlichkeit und Menschenliebe (Philanthropie). Jesus begegnet uns in Freundlichkeit, er ist herzlich und liebevoll. Er ist der wahre „Menschenfreund“. Ihm dürfen wir uns bedenkenlos nähern. Vor ihm brauchen wir keine Angst zu haben. Er zieht nicht über uns her und stellt uns nicht bloß. Er wird uns nicht missbrauchen und unsere Schwäche nicht ausnutzen. Ganz im Gegenteil: Er begegnet unserer Schwäche mit großer Barmherzigkeit. Er stellt keine Vorbedingungen, er erwartet keine Leistungen, er pocht nicht auf Zuwendung von unserer Seite. Er geht den ersten Schritt auf uns zu und rettet uns, bevor wir irgendetwas Positives unternehmen konnten. Er kommt mit Freundlichkeit auf uns zu und redet voller Liebe zu uns.
So heißt es auch in dem Weihnachtslied: Macht hoch die Tür.
Er ist gerecht, ein Helfer wert;
Sanftmütigkeit ist sein Gefährt,
sein Königskron ist Heiligkeit,
sein Zepter ist Barmherzigkeit;
all unsre Not zum End er bringt,
derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
mein Heiland groß von Tat.