„Vielleicht wird der HERR mein Elend ansehen und mir mit Gutem vergelten sein heutiges Fluchen.“
David muss gerade vor seinem eigenen Sohn fliehen, als ihm auf der Flucht aus Jersualem Schimi begegnet, der aus dem gefallenen Hause Sauls stammt. Dieser Mann nutzt Davids Schwäche und beschimpft ihn auf das Schlimmste für Dinge aus der Vergangenheit.
David erlaubt seinen Leibwächtern aber nicht Schimi zu schlagen, sondern lässt ihn gewähren. David erträgt alle Hasstiraden, denn er sieht darin einen Fingerzeig Gottes. So sagt er zu seinen Soldaten: „Lass ihn fluchen; denn der HERR hat ihm geboten: Fluche David! Wer darf dann sagen: Warum tust du das.“ (1.Samuel 16,10). David gestattet Schimi, ihn an die Vergangenheit zu erinnern. Er erträgt den Rückblick auf die Erfolge und die Niederlagen, die schönen Zeiten und die guten Zeiten. So möchte auch ich erstmal innehalten und hören, was mein Widersacher mir „an den Kopf wirft“. Ich möchte ertragen, dass andere sich an die alten Zeiten erinnern und mir Vorwürfe machen. Ich möchte lernen, was Gott mir in dieser Situation beibringen möchte und wo ich meine Lektion durchleben muss.
Das kann David aber vor allem, weil er weiß, dass das letzte Urteil nicht von Menschen gefällt wird, sondern von Gott. So betet er, dass dieser Angriff Schimis von Gott abgewandt wird. Im Hebräischen steht hier, dass es umgekehrt wird. Der Fluch wird in Segen verwandelt. Das Böse wird zum Guten verändert. Das Menschenwort von Gottes Wort überstimmt.
Ich möchte lernen, nicht gleich wütend auf jede Anklage zu reagieren, sondern auf sie zu hören, zu lernen und Gott zu bitten, alles ins Gute zu kehren.