Ausstrahlung

Mo., 04.04.2022 • 11:25 | Stefan Kiene


„Als nun Mose vom Berge Sinai herabstieg, hatte er die zwei Tafeln des Gesetzes in seiner Hand und wusste nicht, dass die Haut seines Angesichtes glänzte, weil er mit Gott geredet hatte.“

2. Mose 34,29

Mose kommt aus der Gegenwart Gottes und seine Haut glänzt und strahlt. Er kommt mit einem Leuchten aus der Begegnung mit Gott.

Ist das nicht ein schönes Bild, wie wir aufleuchten können, wenn wir aus der Begegnung mit Gott kommen? Wenn wir im Gebet so die Nähe Gottes erleben, dass wir eine ganz neue Herrlichkeit erlangen? Wer nah bei Gott lebt, bekommt eine neue Ausstrahlung. Wer sich Gott ganz zuwendet, darf etwas von der Herrlichkeit Gottes in diese Welt hineintragen. Er spiegelt die Herrlichkeit Gottes wider (Johannes 17,22).

Und doch bemerkt Mose diesen Glanz gar nicht an sich. Er spürt nichts, weiß um keine Veränderung und muss erst von den anderen auf sein Leuchten hingewiesen werden.

So wissen auch wir oft nicht von unserer neuen Herrlichkeit. Echte Ausstrahlung bleibt uns verborgen. Diese Unkenntnis bewahrt uns davor, einen künstlichen Eindruck zu erzeugen. Gottes Glanz aber ist nicht erzwingbar, nicht erlernbar, nicht manipulierbar. Es bleibt ein Geheimnis und ein Geschenk Gottes. Wir sollen uns um die Begegnung mit Gott kümmern. Die Folgen dieser Begegnung haben uns nicht zu interessieren.

Und zum anderen bewahrt sie uns vor Hochmut. Es ist Gottes Weisheit, die uns in Unkenntnis über die neue Herrlichkeit lässt. Denn es liegt nicht an uns vor anderen zu glänzen. Es geht nicht um unser Erscheinungsbild, sondern um Gottes Herrlichkeit. Es geht um Gottes Ehre. Ihm gebührt alle Anbetung.  
Soli Deo Gloria – Allein Gott sei die Ehre.