4.Mose 16,3
„Und sie versammelten sich gegen Mose und Aaron und sprachen zu ihnen:
Ihr geht zu weit! Denn die ganze Gemeinde, sie sind alle heilig, und der HERR ist unter ihnen. Warum erhebt ihr euch über die Gemeinde des HERRN?“4.Mose 16,13
„Ist´s genug, dass du uns aus dem Lande geführt hast, darin Milch und Honig fließt, und uns tötest in der Wüste? Musst du auch noch über uns herrschen?“
Wer greift die Leitung des Moses an? Wer beschwert sich da?
In Kapitel 16v1 sehen wir, dass sich zum einen Korach, der Sohn Kehats, der Sohn Levis beschwert. Zum anderen machen Datan und Abiram von den Söhnen Rubens einen Aufstand. Korach war also aus dem Priesterstamm und Datan und Abiram waren aus dem wichtigen Stamm Ruben, dem Erstgeborenen Israels.
Welche Kritik haben sie an Moses Führung? Was werfen sie ihm vor?
Korach kommt aus dem Priesterstamm Levi und kommt sogar aus der Sippe der Kehatiter, die für den Priesterdienst am Heiligtum vorgesehen waren. Obwohl Korach schon eine privilegierte Stellung unter den Leviten hatte, wollte er sich nicht mehr unter die geistliche Leitung von Mose und Aaron stellen. Korach findet es anmaßend von Mose und Aaron, dass sie allein das „Sprachrohr“ Gottes sein sollten. „Sind wir nicht alle heilig?“
Datan und Abiram kritisieren den Machtanspruch von Mose und Aaron, obwohl ihnen dies von Gott gegeben wurde. Datan und Abiram wollen sich nicht mehr von Mose und Aaron führen und leiten lassen. Sie kritisieren den politischen Führungsanspruch des Moses. „Willst du auch noch über uns herrschen?“
Wir dürfen uns nicht wundern, wenn wir in unseren Leitungsaufgaben Angriffe aus den eigenen Reihen abwehren müssen. Da gibt es geistliche Kämpfe, in denen die eigene Geistlichkeit angezweifelt wird. Jeder will mitreden und seinen Einfluss ausüben. Und da gibt es die Herausforderungen auf der politischen und gesellschaftlichen Seite. Wer hat das Sagen im Dorf, wer leitet die Finanzen, wer bestimmt die Ausrichtung der Einrichtung, wer ist für die Anschaffungen zuständig? Hier geht es um die Machtfrage und das eigene Interesse.
Nun sagt die Schrift nirgends, dass man seine Leitung nicht kritisch hinterfragen darf. Im Gegenteil, unrechtes Handeln muss angezeigt und Sünde muss aufgedeckt werden. Einen Aufstand jedoch gegen die geistliche oder weltliche Leitung aus eigenen Machtgelüsten heraus durchzuführen, wird hier aber nicht gebilligt.